Donnerstag, 19. Juni 2014

Sieg in Indeland - das beste Rennen meiner Triathlonkarriere

Da lohnt es sich doch endlich wieder den Blog weiter zu führen! Am vergangenen Wochenende konnte ich meinen bisher größten Erfolg im Triathlon erreichen indem ich beim Indeland Triathlon das Rennen auf der olympischen Distanz für mich entscheiden konnte.

Angefangen mit meinem Sturz in Buschhütten und der darauf folgenden Trainingspause suchte ich für Juni ein passendes Rennen bei dem ich mich mit entsprechender Konkurrenz messen konnte. Meine Wahl fiel auf den Triathlon in Indeland, da ich dort vor 2 Jahren meine erste Mitteldistanz absolvieren konnte. Ein Rennen was besser lief als vorher gedacht.

Am Rennwochenende waren meine Erwartungen für das Rennen dann gar nicht mehr so hoch. Am Samstag begleitete ich unser Bundesligateam in dem Kraichgau um dort als Teamleiter und Betreuer zu fungieren. Nach 6 Stunden Schlaf und über 4h im Auto gab es trotzdem kaum eine Ruhepause. Es ging weiter zur Teamleitersitzung und zum Rennen. Die späte Startzeit von 20:15 tat ihr übriges dazu, dass der Vorwettkampftag sehr, sehr lang wurde. Schlussendlich gab es dann doch noch 5 Stunden Schlaf im Hotel um morgens von Bruchsal wieder 3 Stunden nach Aldenhoven zu fahren. Gerade pünktlich schaffte ich es dann mein Rad einzuchecken und pünktlich am Start zu sein. Zum Glück musste man die 9 Kilometer zur ersten Wechselzone mit dem Rad fahren, also war ich beim Start auch warm.

Ohne mich einzuschwimmen erfolgte der Start. In der Auftaktdisziplin galt es 1500 Meter zurück zu legen. Nach einem schnellen Start realisierte ich nach 100 Metern, dass es sich nicht um ein Bundesligarennen handelte. Die erwartete Schlägerei blieb aus und ich versuchte schnelle Beine zu finden um bei den Favoriten Oliver Strankmann, Yannic Stollenwerk, Matthias Graute, usw. mitzuschwimmen, bzw mich abzusetzen. Nach knapp 400 Metern merkte ich, dass mir das nicht gelungen war und fortan schwamm ich alleine hinterher. Trotzdem (oder vielleicht gerade deswegen) kam ich mit knapp einer Minute Rückstand auf Oliver Strankmann aus dem Wasser. Das schwimmen fühlte sich auch erstaunlich gut an für meine Verhältnisse. Dieses Mal merkte ich dann auch schon in der Wechselzone, dass meine Beine gut sind, denn ich konnte die beiden ca. 15 Sekunden vor mir aus dem Wasser gekletterten Schwimmer schon in der Wechselzone einholen.

Auf der wunderschönen Radrunde von knapp 49 KM laut Tacho fand ich schnell meinen Rhythmus. Im Gegensatz zum letzten Mal vor zwei Jahren kam der Wind nun aus der anderen Richtung, was grundsätzlich Gegenwind bedeutete. An dem Tag habe ich es aber praktisch gar nicht gespürt. Es lief einfach sehr, sehr gut. So gut, dass ich mich wunderte, als ich nach 25 KM die Minute aufgeholt hatte, die ich beim Schwimmen auf Oliver Strankmann verloren hatte. Wir fuhren noch einige Kilometer mehr oder minder auf Sichtkontakt zusammen. Als wir im Tagebau angekommen waren ging ich dann am Berg in Führung. Oben angekommen merkte ich, dass ich mich abgesetzt hatte und zog von nun an voll durch, so dass ich bis zum Wechsel ca. 30 Sekunden Vorsprung heraus fahren konnte. Bisher bin ich noch bei keinem Rennen so früh in Führung gegangen. Sonst habe ich mich oftmals auf meine Laufstärke verlassen, aber ich wusste ja, dass Oliver auch laufen kann und von hinten drohte ja noch der amtierende deutsche Duathlonmeister Matthias Graute.

Beim Laufen kam ich erneut schnell in einen guten Schritt, wobei ich dann nach 3.5 von 10.5 KM schon meine Oberschenkel spürte. Wie so häufig bei olympischen Distanzen bekam ich leichte Krämpfe in der Vorderseite. Nicht zu schlimm um dehnen zu müssen, aber doch schon hinderlich. Aus der gewohnten Erfahrung heraus wusste ich aber wie schnell ich damit noch laufen konnte. Als ich nach einer Runde hörte, dass ich so weit in Führung lag, dass Oliver Strankmann nicht zu sehen war, wurde mir langsam bewusst, dass es ziemlich gut lief. Angespornt durch die vielen Überrundungen, bzw. Überholungen von Läufern der anderen Startgruppen vergingen die letzten fünf Kilometer wie im Fluge. Mit einer Endzeit von 2:10:41 erreichte ich als Sieger das Ziel. Das Gefühl war unbeschreiblich. Die Schmerzen im Oberschenkel waren verflogen.

 

Der Wettkampf war einfach extrem gut. Nach dem Trainingsausfall hätte ich nicht gedacht schon wieder so fit zu sein. Auf dem Rad ein Schnitt von gut über 41 km/h und beim Laufen ein Schnitt von ca. 3:24 pro KM habe ich auf einer olympischen Distanz bisher noch nicht schaffen können. Auch beim Schwimmen war ich noch nie so schnell und das ohne Einschwimmen ;). Ich kann wirklich sagen, dass ich mit dem Rennen ziemlich zufrieden bin. Es gibt nur Kleinigkeiten, welche hätten besser laufen können.



Besten Dank an dieser Stelle an alle meine Unterstützer, insbesondere meine Freundin, die wiederholt mit zum Wettkampf gefahren ist und mich morgens um 7 drei Stunden im Auto gefahren hat, damit ich noch pünktlich komme, während ich versucht habe, den Schlaf nachzuholen.

Dank auch an unsere Teamausrüster, dort an erster Stelle den Jungs von gebioMized, insb. Michael Fuhrmeister, der mir mein Rad perfekt eingestellt hat. Nachdem ich im letzten Jahr auf dem Zeitfahrrad immer nach spätestens einer Stunde Rückenprobleme bekommen habe, hatte ich in diesem Jahr auf dem Zeitfahrrad noch keine Ausfahrt, bei der das der Fall war. Ich sitze absolut entspannt auf dem Rad, was dann natürlich auch mit einer besseren Laufperformance einhergeht. Ich kann nur jedem (ambitionierten) Triathleten bzw. Radfahrer nur empfehlen sich sein Rad professionell einstellen zu lassen. Der gewonnene Komfort bereitet einfach mehr Freude beim Fahren.

Dank auch an Tim Habel, der mir das Rad aufgebaut hat! :)

Nach kurzer Regeneration steht am kommenden Wochenende schon die nächste olympische Distanz an. Mit dem Team geht es zum Wettkampf der zweiten Bundesliga nach Eutin. Für die zweite Saisonhälfte stehen bisher nur zwei Termine fest. Am 20.7. sind die DHM in Braunschweig und am 24. August werde ich beim Allgäu-Triathlon an den Start gehen. Also bin ich dankbar für weitere Vorschläge zu interessanten Rennen! :)

Links:

Ergebnisliste
Mehr Bilder

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen