Dienstag, 14. Juli 2015

Saisonbericht 2. Bundesliga

So irgendwie lief es ja dann nicht mehr nach der Duathlon-DM. Ein paar Tage später wurde ich krank und es hielt sich. Man konnte mir nicht sagen, was es war. Irgendein unspezifischer Infekt, der mich allerdings wochenlang lahm gelegt hat. Der Saisonstart in Buschhütten, wo ich eigentlich 1. Bundesliga starten wollte, war dadurch gar nicht möglich. 5 Wochen Trainingsausfall, kann man einfach nicht so ohne weiteres kompensieren. Trotzdem musste ich eine Woche später in Gütersloh in der 2. Liga ran. Wir hatten einfach zu viele Verletzte. Gerade beim Laufen konnte ich dem Team helfen. Es reichte trotzdem nur zu einen 12. Platz.

Nichtsdestotrotz kam ich langsam wieder in Form. Richtig gut war sie noch nicht, aber ich fühlte mich gerade im schwimmen und laufen ziemlich fit. Deshalb bin ich dann auch im Kraichgau an den Start gegangen. Nach einem für mich persönlich guten Schwimmen, war leider kaum noch ein Rad in der Wechselzone und die Radform ließ es nicht zu, dass ich das Loch zur ganz knapp vor mir fahrenden Gruppe schließen konnte. Durch einen beherzten Lauf, wurde ich immerhin nicht letzter. Aber was soll's. Der Rest des Teams war super. Da musste man sich wenig Gedanken machen.

 

Zwei Wochen später standen dann auch endlich das erste Einzel-Rennen in der 2. Bundesliga an. Wie schon so häufig gastierte die 2. Bundesliga in Eutin. So richtig warm wird da auch niemand mit dem Wettkampf, trotzdem war es eine gute Anfahrt und wir hatten ein angenehmes Hotel. Das Team stand einmal mehr vor argen Besetzungsproblemen, deshalb waren wir froh überhaupt 5 Leute an den Start zu bekommen. Für mich persönlich lief das Rennen anfangs nicht so richtig. Schon beim schwimmen, gelang es mir nicht an meine Trainingsform heran zu kommen. Dazu war es unglaublich hart, weil viel geprügelt wurde. Trotzdem hatte ich nach dem schwimmen Anschluss an die 2. Gruppe, die dann auch sofort in die 1. Gruppe überging. Aber trotz schnellem Wechsels, schaffte ich es nicht ganz dort herein zu fahren. Aber von hinten kamen weitere gute Radfahrer, sodass am Ende des Radfahrens über 60 Leute in einer großen Gruppe zusammen abstiegen. Mein Wechsel lief in Ordnung, aber es war so voll, dass man nur langsam zu seinem Wechselplatz kam. Ich brauchte relativ lange um in meinen Rhythmus zu kommen, überholte aber in der ersten von drei Laufrunden einige Leute. Trotzdem war ich echt überrascht, als mir am Ende der ersten Runde zugerufen wurde, dass ich auf Platz 11 war. In der Folge konnte ich noch 2 Plätze gut machen und beendete das Rennen auf dem 9. Rang. Mein bestes Resultat in der 2. Bundesliga bis dahin.

Beim Rennen selbst merkte ich schon, dass das Resultat nicht das Ende der Fahnenstange war. Eigentlich fühlte ich mich subjektiv nie gut im Rennen, trotzdem war ich wohl gerade beim Laufen so schnell wie noch nie. Leider ist aber wohl die Liga auch schneller geworden, denn mit meiner Laufzeit hätte ich im letzten Jahr dort wohl gewonnen.

Nach einem anstregenden Wochenende beim SMCT in Münster ging es dann am letzten Wochenende an die Nordsee ins beschauliche Carolinensiel. Da der Start erst abends um 20 Uhr war, fuhren wir am selben Tag dorthin. Wettkampfstreckenbesichtigung war trotzdem noch möglich. Nach einiger Diskussion über einen interessanten, sehr engen Schwimmausstieg und einer Nudelportion, ging es nochmal ins Hotel. Da alles eng beisammen lag, konnte man sogar den Großteil seiner Sache während des Rennens dort liegen lassen Das hilft dem Komfort ungemein. Bei ca. 32°C durften wir zur Abkühlung ins 27°C warme Wasser springen. Ich glaube, dass ich Wasser beim Wettkampf bisher nie als zu warm empfand. Dort war es aber soweit. Nach der üblichen Schlägerei beim Schwimmstart, ging es schnurstracks geradeaus. Also, für eigentlich kaum wen ein Problem im Wasserschatten zu bleiben. Der besagte Schwimmausstieg war dann auch irgendwie gar nicht so schlimm und mein erster Wechsel lief gleich so gut, dass ich am Anfang der 2. Gruppe saß. Wir fuhren dann nach ca. 6 KM in die erste Gruppe auf. Dort dann das übliche Geplänkel, so richtig viel Druck wollte keiner machen, aber langsam war es auch nicht. Erst in der zweiten Runde, als ein Sturz die Gruppe sprengte, kam Unruhe auf. Dort musste ich dann auch ein langes Loch zu fahren. Endlich die Erkenntnis, dass auch die Radform wieder da ist. Also, ging es wieder geschlossen in Richtung zweiter Wechsel. Die danach zweite Radgruppe fuhr dann sogar noch kurz vor Ziel bei uns auf. Beim Wechsel dann wieder ähnliches Gedränge wie in Eutin. Aber trotzdem bin ich nicht ganz so spät losgelaufen und konnte bereits nach 1.5 KM weit in die Top 10 vorlaufen. Am Ende wurde ich dann von 2 Leuten überholt, ansonsten habe ich überholt. Allerdings wurde der Matthias Graute später disqualifiziert. Im Einlauf 6. und nach Abzug der Disqualifikation von Matthias Gesamt 5..

Endlich vorne in der Liga, vor allem ging das Laufen an dem Tag unglaublich gut. Aber auch das Radfahren war besser, als zuletzt. Die dritte oder vierte Laufzeit und die Erkenntnis, dass man einfach weiter vorne in der Gruppe absteigen muss, damit man auch von Anfang an vorne mit dabei ist. Für das Team lief es mit Platz 5 auch endlich einmal gut in dieser Saison. Trotzdem nur ein kleiner Befreiungsschlag.

Eine kurze Woche Regeneration und Formerhaltung wurde durch einen Strandtag an der Nordsee eingeleitet, der ruhig war. Bis auf ein kurzes Intermezzo der Hannoveraner Jungs, die mal wieder den ein oder anderen Spruch übrig hatten.



Samstag ging es dann wieder los. Auf nach Grimma, weiterhin Abstiegskampf und vor allem stand ein interessantes Format an. Vor der Brust lagen - dieses Mal sogar am selben Tag - ein Prolog von 12.5 KM radfahren und 3.75 KM laufen und dreieinhalb Stunden später ein Jagdrennen mit 750 Meter schwimmen, 20 KM radfahren und 5 KM laufen.

 

Nach sehr kurzer Nacht, da zum einen das Hotel eher hellhörig war, zum anderen der erste Start schon um 9 Uhr war, fuhren und liefen wir uns kurz ein. Ich war auf Startplatz 3 gesetzt. Leider fiel Marcus Herbst kurzfristig aus, der eigentlich 15 Sekunden vor mir starten sollte, also war es für mich eher einsam. Nach knapp 4 KM hatte Tom Gorges auf mich aufgeschlossen und wir fuhren daraufhin ein richtig gutes Tempo bis zum Ende der Radstrecke. Der abschließende Lauf gelang mir ziemlich gut. Ich versuchte nicht zu überpacen, aber dennoch ein hohes Tempo anzuschlagen. Durch ständige Zwischenzeiten wusste ich, dass ich sehr gut lag. Am Ende hatte ich auf den 30 Sekunden vor mir gestarteten Simon Jung knapp 15 Sekunden aufgeholt. Es musste also ein gutes Rennen gewesen sein. Und das war es auch. 2. Platz nach dem Prolog, nur geschlagen vom Duathlon Meister Matthias Graute.



Zwischen den Rennen versuchte ich die Zeit so gut es geht zur Regeneration zu nutzen. Nach kurzem auslaufen, gab es etwas festes zu essen und 30 Minuten Schlaf. Bald startete schon wieder die unmittelbare Wettkampfvorbereitung. Laufschuhe und Rad mussten eingecheckt und der Startabstand eingeprägt werden. Pünktlich um 13:00 und 8 Sekunden später konnte ich ins Wasser springen. Nach knapp 100 Metern ging ich sogar kurz in Führung, aber wurden dann schon bald von den stärkeren Schwimmern überholt. Im Wasser hatte ich keinen guten Tag und verlor mehr Zeit als nötig gewesen wäre, so ging ich als 9. aus dem Wasser mit knapp 20 Sekunden Rückstand auf die erste Gruppe. Auf dem Rad fuhren dann schnell ein paar Leute zusammen und wir konnten insgesamt ein schnelles Tempo anschlagen. Trotzdem kamen wir der ersten Gruppe nicht näher. Nach dem Radfahren betrug der Abstand weiterhin knapp 20 Sekunden. Zusammen mit Ex-Teamkollege Julian Fritzenschaft und Simon Jung konnten wir ein schnelles Tempo anschlagen. So gelang es uns noch einige Leute einzuholen. In der letzten Runde forcierten Simon und ich noch einmal das Tempo, aber ich konnte mich nicht mehr an ihm vorbeischieben. Mit dem 6. Platz und wiederum der 6. Laufzeit war ich mehr als zufrieden mit meinem Rennen. Vor allem deswegen, weil unser Team es geschafft hat, die Klasse zu halten.

 

Dank an dieser Stelle vor allem dem Verein TriFinish und allen Sponsoren, die es uns ermöglichen in der Bundesliga an den Start zu gehen.

Noch mehr Dank an meinen Trainer Jannik, der es trotz 5 Wochen Trainingsausfalls in einer heißen Phase geschafft hat, mich so in Form zu bringen. Ich merke, dass in der 2. Liga nicht mehr viel nach vorne fehlt.

Als nächstes werden wir dann sehen, was sinnvoll ist an Wettkämpfen. Zunächst ist der 2. August im Kalender angestrichen. Dort finden zum einen die deutschen Hochschulmeisterschaften in Tübingen statt, oder aber auch am gleichen Ort ein paar Stunden später die 1. Bundesliga.

Links:
Ergebnisliste Eutin
Ergebnisliste Grimma Prolog
Ergebnisliste Grimma Jagdrennen
Weitere Bilder