Dienstag, 19. Juni 2012

Erste Mitteldistanz - ein kleines Experiment

Zeit den Blog aufzunehmen! Und es eignet sich nichts besseres als ein Rennbericht zu meiner ersten Mitteldistanz beim Indeland Triathlon.

Wie konnte es dazu kommen? Eigentlich hatte ich mir geschworen dieses Jahre noch keine Mitteldistanz zu machen. Mein Ziel waren die Wettkämpfe der 2. Bundesliga Nord, sowie ausgewählte Wettkämpfe im Umland und die deutschen Hochschulmeisterschaften. Letztes Wochenende bei der Radausfahrt kam dann mein Trainer Manuel mit der Idee auf, am kommenden Wochenende meine erste Mitteldistanz als kleines Experiment zu machen. Nach kurzer Überlegung war ich auch schon heiß und meldete mich. Vielen Dank an das Indeland-Triathlon-Team dafür, dass die kurzfristige Meldung noch möglich war.

Samstag bin ich dann zusammen mit meiner Freundin mit dem Wohnmobil nach Aldenhoven gefahren, so dass wir frühzeitig am Wettkampfort waren. Dort habe ich mich dann auch mit meinem Teamkollegen Konstantin getroffen und wir haben abends noch zusammen gegessen und ein kurzes Warm-Up gemacht. Für meine Verhältnisse vollkommen untypisch, war ich keineswegs nervös und konnte auch ziemlich gut schlafen. Selbst morgens konnte ich ziemlich gut frühstücken. Wir sind frühzeitig aufgestanden, hatten aber dann doch Zeitprobleme, da es noch einer ca. 20 minütigen Fahrt mit dem Rad benötigte um zur Schwimmstrecke im Blausteinsee zu kommen.

Bild: Franziska Schmidt
Schwimmen: Das Schwimmen verlief für mich nicht gut. Ich ordnete mich beim Start vorne ein und bin auch ziemlich zügig losgeschwommen, aber mit Respekt vor der Strecke. Nachdem man sich sortiert hatte, bin ich fast die ganze Zeit alleine geschwommen. Ich bin aber viel zu locker geschwommen und hab mich beim Ausstieg wie nach einer lockeren Trainingseinheit gefühlt. Mit 30:02 über 1,9km kann ich aber auch nicht zufrieden sein, zudem verlor ich 6 Minuten auf die Spitze. Da werde ich noch einiges verbessern müssen, sehe aber Potenzial, denn im Training geht es besser.

Bild: Franziska Schmidt
Radfahren: Das Radfahren verlief für mich ziemlich gut. Man hat zwar ohne Zeitfahrrad und Scheibe auf diesen langen Strecke keine Chance, aber trotzdem war ich zufrieden, so wie es lief. Trotz des starken Windes konnte ich schnell einige andere Athleten überholen. Speziell in den Anstiegen habe ich gemerkt, dass mir hügelige Strecken eher liegen. Dort habe ich gerade in der 2. Runde, als auch Sportler anderer Distanzen auf der Strecke waren, gemerkt, dass ich, relativ gesehen, deutlich schneller war. Mit einem Schnitt von ca. 37,8 km/h auf ca. 86 Kilometern, kann ich, denke ich, zufrieden sein. Ich bin sehr froh, dass ich mir die Strecke so gut eingeteilt habe. So konnte ich speziell auf den letzten 10 Kilometern noch gut Druck machen.

Bild: Franziska Schmidt
Laufen: Das Laufen verlief relativ gut. Ich bin anfangs zügig losgelaufen, wurde dann allerdings schon nach ca. 4 Kilometern vom späteren Sieger Olli Strankmann überrundet. Daraus folgte erstmal ein kleines Motivationsloch. Die Idee mit ihm mitzulaufen verwarf ich dann nach 200 Metern auch direkt wieder, da ich doch noch gehörigen Respekt vor der restlichen Strecke hatte und er überragend gelaufen ist. Ab der dritten von vier Laufrunden haben sich dann meine Oberschenkelmuskeln verkrampft. So musste ich die letzten Kilometer unter Krampfvermeidung hinter mich bringen. Ich habe zwischendurch immer wieder auf den Einbruch gewartet, der aber nicht gekommen ist. Mit einer Zeit von 1:22:06 Stunden über ca. 20,5 Kilometer also von einem Schnitt von ca. 4 Minuten auf dem Kilometer bin ich zufrieden. Zumal ich in den letzten Wochen kaum Läufe gemacht habe, die länger als 12, 13 Kilometer waren.

Bild: Franziska Schmidt
Wechsel: Bei meinen Wechseln kann ich noch deutlich Zeit gut machen. Allerdings habe ich mir bewusst Zeit genommen. Speziell der erste Wechsel dauerte doch sehr lange. Zudem habe ich das erste mal seit meinem ersten Triathlon überhaupt Socken angezogen, was doch ungewohnt war.

Ernährung: Meine Ernährung hat prinzipiell ziemlich gut funktioniert. So habe ich auf der Radstrecke einen Riegel und 3 Gels zu mir genommen, zudem auch ordentlich getrunken. Auf der Laufstrecke folgten dann noch 2 weitere Gels und ein paar Salztabletten. Trotzdem habe ich beim Laufen unter Krämpfen gelitten. Für die nächste Mitteldistanz gilt es nun zu klären, woran das sonst gelegen haben kann. Vielleicht am Training, vielleicht hätte ich schon eher mit der Salzversorgung anfangen sollen.



Bild: Franziska Schmidt
Alles in allem, kann ich aber, denke ich, mit der ersten Mitteldistanz zufrieden sein. Ich habe mir das Rennen gut eingeteilt und bin nicht wirklich eingebrochen, weder beim Radfahren noch beim Laufen. Für das Schwimmen weiß ich nun, dass ich deutlich härter schwimmen kann, auch über 2000 Meter. Beim Radfahren wäre speziell mit einem Zeitfahrrad noch eine deutliche Steigerung möglich, oder ansonsten mehr Kraft für das Laufen übrig. Speziell meine Laufstärke sollte ich auf der langen Strecke demnächst noch besser ausspielen können. Da sind mit gezieltem Training und besserer Ernährung sicherlich noch einige Minuten Zeitersparnis möglich. Als Fazit bleibt aber, dass das Experiment Mitteldistanz geglückt ist. Dennoch ist sicherlich beim nächsten Mal und mit besserem Material eine deutliche Steigerung möglich. Das Rennen war toporganisiert und die Wettkampfstrecken anspruchsvoll, aber landschaftlich reizvoll. Mit dem 4. Platz bin ich zufrieden.

Nun liegt der Fokus auf der Regeneration von dem Wettkampf und dem Training für die deutschen Hochschulmeisterschaften in Braunschweig Mitte Juli. Dort möchte ich in Topform sein, denn auf der Sprintdistanz rechne ich mir deutlich höhere Chancen aus. Mein nächster Wettkampf ist der Triathlon in Saerbeck. Dort werde ich an den NRW-Meisterschaften auf der Sprintdistanz teilnehmen.

Weitere Bilder gibts auf: 
http://www.flickr.com/photos/79929546@N08/

Viele Grüße,

Daniel