Montag, 16. November 2015

Zweite Saisonhälfte


Nach der Bundesligasaison nutzte ich die Zeit um wieder etwas an Form zu gewinnen. Das Ziel stand mit der Challenge Walchsee schnell fest und dementsprechend war die Motivation sehr gut. In die Vorbereitung eingebaut, waren zwei Wettkämpfe. Zum einen ging es mit der Truppe vom Hochschulsport zur DHM nach Tübingen. Zum anderen startete ich beim Triathlon in Rheine um nochmal ein Gefühl für die längeren Strecken zu bekommen. Beide Wettkämpfe wurden aber aus dem vollen Training bestritten.



Die DHM verlief zunächst erstaunlich gut. Beim schwimmen hing ich noch etwas hinterher, aber bereits nach wenigen Metern auf dem Rad konnte ich die Spitzengruppe erreichen. Als ich die Spitze übernehmen konnte, wurde der spätere erste im Zieleinlauf, Yannic Stollenwerk,  beim Überholvergang für vermeintliches Windschattenfahren mit einer Zeitstrafe bestraft. Leider eine sehr, sehr strittige Entscheidung. Nichtsdestotrotz ging das Rennen weiter und auf dem zweiten Teil der Radstrecke versuchte ich mich abzusetzen. Mit drei Leuten, die fair hinter mir her fuhren, ging es in die Wechselzone. Bereits am Anfang der Laufstrecke konnte sich Yannic weit absetzen. Ich spürte doch noch das Training der Vorwoche und so konnte ich mit einer passablen Laufzeit im Ziel auf Platz 2 einlaufen. Yannics Vorsprung reichte aber nicht aus um die Zeitstrafe auszumerzen. Deshalb darf ich mich deutscher Hochschulmeister 2015 nennen. Leider mit einem etwas faden Beigeschmack. Glücklicherweise konnten wir aber auch mit dem Team mit Platz 3 das Podest erreichen. Außerdem konnten wir unser Bundesligateam bejubeln, das dank dreifacher holländischer Unterstützung und Bestleistungen von Luca und Kay auf Platz 5 im Tagesergebnis kam.



Mit leichten Achillessehnenprobleme, welche glücklicherweise nur der harten Laufstrecke in der Tübingen Innenstadt geschuldet und dank physiotherapeutischer Behandlung durch Christiane Fust im Therapiezentrum Münster schnell behoben waren, ging es in die nächste Trainingswoche. Am Ende stand der Wettkampf auf der olympischen Distanz in Rheine an. Nach passablem schwimmen, das ich noch auf Platz 4 beendete, konnte ich auf dem Rad bis auf Platz 2 vorfahren. Luca aus meiner Bundesligamannschaft war aber an diesem Tag durch seine Bombenstarke Radleistung nicht zu erreichen. Trotz bestem Rad- und Laufsplits, konnte ich nur Rang zwei belegen. Trotzdem stimmte mich das Ergebnis positiv. Das Gefühl war in allen drei Disziplinen super.

 

Bereits Donnerstags ging es vor der Challenge Walchsee in Richtung Tirol. Mit kurzem Zwischenstopp, inkl. Schwimmbadbesuchs, waren wir dann Freitag früh auf dem Campingplatz angekommen. Es ging dann direkt auf das Rad um die Radstrecke zu checken und die neuen Laufräder von Leeze zu testen. Danke an Tim um die breiten Dinger in den Rahmen zu passen und dank an Frank für das zur Verfügung stellen der Scheibe und des hohen Vorderrades. Am Ende stand das Fazit, dass die Radstrecke nicht so schnell ist, weil sie so einfach ist, sondern weil vielleicht der ein oder andere Kilometer am Ende fehlt um die 90 voll zu machen. Auch die anderen Strecken wurden getestet. Vor allem die Schwimmstrecke mit Blick auf den Wilden Kaiser war traumhaft.




Das Rennen an sich ging bei traumhaftem Wetter gut los. Ich startete wie in der Bundesliga und war nach 50 Metern in Führung. Schnell aber merkte ich, dass ich lieber ein Tempo anschlagen sollte, was auch länger zu schwimmen ist. Das gelang mir gut. In der Gruppe platzierte ich mich weit vorne und konnte dann auf dem Rückweg sogar ein paar Meter herausschwimmen, weil ich den direktesten Weg nahm, der nicht direkt an der Boje vorbei ging. Ich war so zeitig aus dem Wasser, als ungefähr 10., dass meine Freundin nicht einmal ihre Kamera bereit hatte um ein Foto zu schießen. Nach mäßigem Wechsel ging es aber mit meiner Schwimmgruppe aufs Rad. Einige setzten sich direkt ab. Irgendwie konnte ich an dem Tag nicht mit Druck fahren. Direkt nach den ersten Metern merkte ich, dass es nicht so richtig lief. Ich hoffte, dass es besser wurde, aber es wurde nicht besser. Ich kämpfte um nicht zu viel zu verlieren. An den Anstiegen ging es gut, in den Abfahrten und auf gerader Strecke leider nicht so. Nach 55 Kilometern war schließlich der Ofen aus. Ich verlor weitere drei Minuten auf die direkte Konkurrenz. Beim Abstieg krampften auch noch beide Oberschenkel. Der Wechsel war also wieder nicht so toll, aber ich lief erst einmal los. Nach einem Kilometer war es dann richtig schlimm. Die ganze Zeit dachte ich nur daran zu laufen, nicht zu gehen. Die erste Runde ging sogar relativ zügig um und ich holte richtig gut auf und machte direkt einige Plätze gut. Die folgenden Runden wurden auch immer langsamer, so dass ich am Ende mit einer Laufzeit von 1:23 auch überhaupt nicht zufrieden war. Anscheinend war ich aber nicht der einzige, dem es schlecht erging. Es gab doch einige Aufgaben und eher schwächere Laufzeiten. Das Rennen muss also für viele hart gewesen sein, was mich in der Nachbetrachtung dann doch etwas positiver stimmt. Trotzdem war ich mit Platz 18 natürlich überhaupt nicht zufrieden. Das Ziel war ganz klar die Top 10 zu erreichen. Dafür fehlten mir dann 7 Minuten. Nicht besonders viel, aber auch nicht wenig. Ich weiß, dass ich wohl alles auf dem Rad verloren habe. Der Rest passte gut.



Abschließend muss ich wohl sagen, dass durch die Krankheiten im Frühjahr einfach die Umfänge gefehlt haben um wirklich gut auf dem Rad mitzufahren. Bis 40-50 KM ging es auch so, aber darüber hinaus fehlte es. So weiß ich auch genau, woran ich in der kommenden Saison arbeiten muss.

An dieser Stelle Dank an jeglichen Unterstüzung in der vergangenen Saison. Dank an meine Freundin für die Begleitung und die Fotos. Dank an Susanne und Andreas für Wettkampfunterstützung und das zur Verfügung stellen des Wohnmobils. Dank an Inga für Physiotherapeutische Behandlung und Beratung. Dank an meinen Trainer Jannik, der trotz des ganzen Ausfalls das Maximum aus mir herausgeholt hat. Großen Dank an Tim, der mein Rad nicht nur einmal fertig gemacht und Dank an Frank von Leeze Laufräder für die Scheibe und das Vorderrad bei der Challenge Walchsee.

Mittlerweile ist der Elite-Pass für die nächste Saison wieder beantragt und das Training läuft gut. Anfang Dezember geht es nach Fuerteventura um in der Sonne trainieren zu können. Dann lasse ich vielleicht auch wieder regelmäßiger von mir hören.